JACK Audio Connection Kit
JACK Audio Connection Kit
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Basisdaten
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Entwickler | Paul Davis, Stéphane Letz |
Aktuelle Version | 1.9.19[1] (15. Juli 2021) |
Betriebssystem | Linux, Unix, Microsoft Windows, macOS, iOS |
Programmiersprache | C++, C |
Kategorie | Soundserver |
Lizenz | LGPL (nur die Bibliothek) und GPL-2 |
deutschsprachig | nein |
jackaudio.org |
JACK Audio Connection Kit oder JACK ist ein Daemon bzw. eine Software-Schnittstelle für Audio-Computerprogramme unter Unix-ähnlichen Systemen. Der Name ist ein rekursives Akronym.
Aufgabe und Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der JACK-Daemon verwaltet die Ein- und Ausgänge von Audioprogrammen (zum Beispiel Sequenzer, Software-Synthesizer) und Audio-Hardware (zum Beispiel Mikrofoneingang, Audioausgang zum Lautsprecher) und routet die Audiosignale zwischen ihnen. So können die einzelnen Elemente des computergestützten Tonstudios wie in einem herkömmlichen Studio intuitiv miteinander verbunden werden.
Der JACK-Server synchronisiert die Clients, indem er zu festen Zeiten Callback-Funktionen aufruft, die einen Block von Audiodaten lesen oder schreiben.
Bei Programmen, die nicht speziell für den Einsatz mit JACK programmiert sind, ist es durch virtuelle Adapter auch möglich, Software für ALSA oder OSS unter Jack zu verwenden. So können inkompatible oder auch alte Programme mit JACK benutzt werden.
Eine besondere Eigenschaft von JACK ist die niedrige Latenzzeit. Um diese vollständig auszuschöpfen, ist ein moderner Rechner und evtl. ein modifizierter Linux-Kernel nötig, der über Ingo Molnárs und Thomas Gleixners Echtzeit-Patch verfügt.
Mit Qjackctl[2] und Patchage[3] gibt es benutzerfreundliche Qt/GTK-basierte Oberflächen zum Einrichten und Handhaben von JACK. Das Programm verwaltet zusätzlich noch das MIDI-Routing unter ALSA.
JACK funktioniert mit ALSA, PortAudio, FFADO/FreeBob und OSS als Backend und ist für alle POSIX-konformen Betriebssysteme verfügbar, wie GNU/Linux, macOS und *BSD. Die Jack Library ist unter der LGPL frei erhältlich, der Rest steht unter der GPL.
Neben dem klassischen Jack1 setzt sich seit 2010 immer mehr die Variante Jack2/jackdmp durch. Jack2 unterstützt zur Laufzeit auch jedes für Jack1 gebaute Programm, ist aber besonders für moderne Multiprozessor-Computer optimiert.[1]
JACK-kompatible Programme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- qjackctl,[2] ein Qt-basiertes Kontrollprogramm für JACK
- Ardour, eine Digital Audio Workstation
- SuperCollider, eine Echtzeit-Programmiersprache
- X Multimedia System, ein Mediaplayer, mit xmms-jack-Plugin[4] für JACK
- Rosegarden, ein Sequenzer
- Hydrogen, ein Drumpattern-Sequenzer
- Aeolus, ein Pfeifenorgel-Synthesizer
- ZynAddSubFX, ein virtueller Additiver/Subtraktiver Synthesizer
- Yoshimi, eine Variante des Synthesizers ZynAddSubFX mit verbesserter JACK-Unterstützung
- Specimen, eine einfache Samplersoftware.
- Calf Studio Gear, eine Software, mit der sich einige Softwaresynthesizer und Effekte im LV2-Format mit JACK betreiben lassen.
- JACK Rack[5], ein virtuelles Effektrack
- JAMin[6], ein Werkzeug für das Mastering von Audioaufnahmen
- Non[7], eine Digital Audio Workstation
- Pure Data, eine graphische datenstrom-orientierte Programmiersprache
- energyXT2[8], ein kommerzieller Sequenzer und modulares Studio
- Renoise, ein Rastersequenzer (Tracker)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- PulseAudio, ein Soundserver unter Linux
- PipeWire, ein anderer Soundserver für Linux, der sowohl PulseAudio- als auch Jack-Clients unterstützt.
- LV2, eine Plugin-Schnittstelle unter Linux
- Linux Audio Developer’s Simple Plugin API (LADSPA), eine Plugin-Schnittstelle zur Audioverarbeitung unter Linux
- DSSI, eine Plugin-Schnittstelle für virtuelle Instrumente, basierend auf LADSPA
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Projektseite (englisch)